Glückliche Haustiere bereichern das Familienleben – fast alle Kinder lieben Tiere. Neben den Klassikern mit Katzen, Hunden, Hamstern oder Wellensittichen gibt es auch Tierarten, die gerne im Garten leben, wenn sie eine solide Schutzhütte erhalten. Hier sind Kaninchen und Meerschweinchen vorne dabei – aber auch Japanische Legewachteln sind tolle Haustiere für den Familiengarten. Sie legen in der Hobbyhaltung sogar 200 Eier im Jahr und werden sehr schnell futterzahm.
Selbst eine zu drei Seiten geschützte Voliere wäre an einer Stelle im Windschatten gut genug, um einige Legewachteln sicher durch den Winter zu bringen. Die kleinen Hühnervögel (nicht direkt mit Haushühnern verwandt) sind viel robuster, als sie wirken. Sie wiegen rund 200 Gramm, sie sind mit ihrem ovalen Rumpf aber gut befiedert. Über eine trockene und geschützte Stelle oder eine Schutzhütte freuen sich die Wachteln dennoch selbst im Sommer.
Vom Wesen her werden Legewachteln sehr schnell futterzahm, sie sind jedoch nicht standorttreu und heben aus dem Stand ab. Das bedeutet, dass der Stall oder die Voliere so beschaffen sein müssen, dass sie sich zurückziehen, wenn wir Menschen die Klappen oder Türen öffnen. Ansonsten müsste es eine Eingangsschleuse geben. Außerdem steigen Wachteln mit Wucht auf. Die Decke muss entweder zwischen 35 und 40 cm hoch sein oder sie muss weich sein. Ansonsten können aufsteigende Wachteln sich verletzen.
Das alte Gartenhaus für Wachteln umbauen
Damit den Kindern die Legewachteln nicht wegfliegen, wäre die einfachste Lösung das alte Gartenhaus. Diese gibt es häufig kostenlos gegen Abholung in den Kleinanzeigen. Bereits 2 m² genügen für die Wachtelhaltung. Diese Fläche würde für maximal 8 Legewachteln reichen, ein paar weniger wären besser. Wer einen Wachtelhahn in die Gruppe integriert, sollte wenigstens 3 m² Grundfläche und 8 oder mehr Hennen kalkulieren. Hähne sind stressig und die Hennen verzichten nur zu gerne.
Das alte Gartenhaus ließe sich also unterteilen, um den Bereich für die Wachteln mit einer dichten Bodenwanne auszustatten – das ist besser für die Hygiene. Wachteln bleiben am Boden, es bringt also nichts, alles mit mehreren Ebenen oder mit Sitzstangen auszustatten. Besser ist es, wenn es einen Bereich für das Futter und mehrere Bereiche für die Entspannung gibt. Hier sind einmal die Verstecke wichtig. Besonders geeignet sind unbehandelte Zweige von Nadelhölzern, die in die Ecken gestellt werden. Außerdem ist das Sandbad für Wachteln sehr wichtig. Hier könnte Vogelsand verwendet werden. Jeder andere feine Sand ohne Lehm und Ton ginge auch.
Japanische Legewachteln sind mit reiner Innenhaltung bereits zufrieden. Wer mehr bieten möchte, lässt eine Hühnerklappe ein und baut neben das Gartenhaus ein niedriges Laufgatter, welches aber nach oben hin sicher schließen muss. Katzen nehmen nur zu gerne ein paar Wachteln mit, sowie es auch in Siedlungsgebieten Beutegreifer gibt.
Ohne einen Auslauf ist es wichtig, dass es eine Lampe mit UVA und UVB für Geflügel gibt. Dieses Licht benötigen die Legewachteln für ihr Vitamin D. Das setzt voraus, dass es im Gartenhaus Strom gibt, eventuell genügt auch eine kleine Inselanlage mit Akku.
Das Gartenhaus muss nicht neuwertig sein. Aber allein für die eigene Haltbarkeit soll das Dach dicht sein und es soll nicht zu sehr durch die Wände ziehen. Wenigstens der Bereich für die Legewachteln soll zur Not nachgebessert werden. Das ginge beispielsweise, wenn eine Dampfbremse von innen auf die Wände befestigt wird, um anschließend OSB-Platten anzubringen. Schon sind die Wände wieder dicht und dämmen sogar. Für die Bodenwanne im Wachtelbereich wären hingegen Siebdruckplatten oder Kunststoffwannen besser.
Den Kindern die Fütterung überlassen
Reinemachen ist keine Freude – das können ruhig die Eltern machen. Geht es um die Fütterung, wird es schon spannender. Für die Wachtelhaltung geht viel durch. Ein Wachtelei wiegt rund 10 Gramm. Bei 200 Eiern im Jahr wären das 2 kg von einer Legewachtel, die rund 200 Gramm wiegt. Das ist enorm, deswegen fressen Legewachteln sehr viel.
Optimal ist pelletiertes Wachtelfutter aus einem kleinen, nach oben geschlossenen Futtersilo, der knapp über dem Boden schwebt. Es soll nicht viel mehr Futter enthalten sein, als von einem zum anderen Tag durchgeht. Auch eine Stülptränke soll knapp über dem Boden schweben, Wachteln trinken viel.
Viel spannender ist jedoch das täglich benötigte Frischfutter für die Kinder. Legewachteln benötigten viele frische Vitamine. Im Idealfall gibt es eine kleine Kräuterweide, um Kräutergras täglich frisch zu schneiden. Auch Gemüse und etwas Obst eignen sich für die Fütterung. Es kann sich um die Reste aus der Küche handeln. Nur verarbeitete Lebensmittel, Zwiebelgewächse, Zitrusfrüchte oder Avocados gehen nicht.
Es ist für die Kinder eine Freude, wenn sie die etwas kleingehackte frische Nahrung in den Stall geben und die Wachteln eifrig daran fressen. Wichtig bleibt, dass die Eltern den Kindern erklären, dass sie nur so viel geben, wie auch gefressen wird. Ansonsten ist das tägliche Reinemachen etwas umständlicher.
Kinder freuen sich nicht nur über die Fütterung, sie sammeln auch gerne die Wachteleier ein. Perfekt ist es, wenn es ein paar Verstecke gibt, in diesen finden sich die meisten Wachteleier.
Wenn die Kinder noch sehr klein sind, sollten sie nur beaufsichtigt zu den Wachteln. Auch ansonsten sollen die Eltern ihre Kinder über den richtigen und vor allem ruhigen Umgang mit Legewachteln aufklären. Die kleinen Hühnervögel zählen zu klassischen Fluchttieren, die Deckung aufsuchen und bei Gefahr flüchten. Wer sich ruhig verhält, wird auch ruhigere Wachteln vorfinden.
Weswegen sich die Außenhaltung lohnt
Japanische Legewachteln trumpfen durch den geringen Platzbedarf und die enorme Legeleistung im ersten Legejahr. Für die Haltung im Wohnraum sind sie jedoch ungeeignet, sie stauben im Sandbad. Die Außenhaltung oder Haltung im Nebengebäude sind jedoch ein Vorteil: Es geht kein kostbarer Wohnraum verloren und es müffelt nicht nach Tieren. Außerdem müssen die Kinder raus und sich um ihre Haustiere kümmern.
Aus diesem Blickwinkel lohnt sich die Mühe, ein altes Gartenhaus für die Wachtelhaltung zu renovieren. Dann bleibt einem der Platz in der Wohnung für andere schöne Sachen.





